Archiv: Ein Spiel Namens Mut

Theater

Berlin-Premiere

Theatersaal
Fr. 28. bis So. 30. September 2018
Fr-Sa
20:00
Uhr, So
19:00
Uhr
Normal: 15 €, Ermäßigt: 10 €

Buch und Regie: Michael Ojake

Eine Koproduktion der Ruhrfestspiele Recklinghausen und der ufaFabrik Berlin.

Nigeria. Ein junger Mann kommt in sein Heimatdorf, bringt ein Huhn als Geschenk und teilt der Familie mit, dass er sich auf den gefährlichen Weg nach Europa machen wird.
Die Familie debattiert. Angst und Sorge, aber auch naive Vorstellungen vom Glück, das auf ihn wartet, halten sich die Waage. Aber wenn es einem gelingen kann, dann doch Ochuko, der schneller laufen kann als der Wind.
Es ist gerade die einfache, lapidare Art, in der die Geschichte erzählt wird, die das Stück authentisch macht. Man folgt Ochuko Station um Station auf seinem Weg, sieht dabei nicht die Bewegung, nur den Stillstand, die Ohnmacht, das Warten. In irgendeinem Hafennest, einem Lager, einem Amt, schließlich in einem Land, das letztlich so anonym bleibt wie alle diese Orte. Gerade dieser Zustand, in dem sich nichts mehr regt, öffnet den Blick für die Figuren. Zeigt Hoffnung, Verzweiflung, hilflose Phantasien, zeigt die Entwurzelung, die sie immer tiefer erfasst.
Der Schauspieler Michael Ojake debütiert als Autor und Regisseur, in Lagos geboren lebt er seit über 30 Jahren in Europa. Er sieht seinen Protagonisten als „Repräsentanten der migrantischen Gemeinschaft“ und benennt sehr klar seine Intention: „Ziel ist es, das Interesse für diesen einen anderen Menschen zu wecken. Wir alle sind irgendwann Fremde, Besucher, Migranten im Lauf unseres Lebens“. Ojake hat bereits 2011 in Frank Hoffmanns Inszenierung von Taboris Demonstration als energiegeladener Darsteller begeistert.
Hier wird Migration von innen geschildert. Und das berührt.

Nach der Uraufführung bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2018 nun die Berlin Premiere in der ufaFabrik

Mit: Genifer Marione Habbasch, Mattis Nolte, Darren C. Perkins, Jillian Anthony, Kerstin Schweers, Eddie Jordan, Sara-Hiruth Zoude, Magdalen Becker, Pharell Sedenu, Raphael Omotayo Heinze   

Regie: Michael Ojake / Bühne und Kostüme: Christian Vittinghoff / Musikalische Leitung: Paulo Cedraz /   Choreographie: Darren C. Perkins / Dramaturgie: Birgit W. Durand / Regieassistenz: Katrin Bothe / Produktionsassistenz: Falk Strehlow / Hospitanz: Magdalen Becker / Licht: Lothar Kowalke